let it be


Am Anfang stand eine beeindruckend imposante Farbenwelt, die sich vor uns auf dem Bauplatz entfaltete: Unendliche Nuancen differenzierter Grüntöne, die schon eine Ahnung der ganzen Rot-Gelb-Braun-Palette des Herbstes in sich tragen. Das kratzige Gelb der Wiesenblumen und dazu die feinst gestuften Facetten des Himmelblaus, die mit den bis ins Silbergrau wechselnden Weiß- und Grautönen der Wolkenzeichnungen spielen. Und alles in den Wasserflächen eines kleinen Sees gespiegelt, dessen farbenfroh schillernde Oberfläche von knallbunten Koi-Karpfen in konzentrischen Wellen bewegt und so zum Kaleidoskop der prächtigen Naturfarben wird.

Bald stand der Entschluss, dieses beeindruckende Schauspiel nicht zu stören, sondern die Architektur maximal zurückzunehmen und als effektiven Parabolspiegel dieser Farbenwelt zu inszenieren. Stahlkanten als immaterielle Koordinaten des Raums, formal reduziert auf zwei gestapelte Container, spiegelnde Glasflächen dazwischen, sonst nichts. Ein Buschfeld-Beleuchtungssystem wirkt gezielt in den Raum ohne nach draußen zu blenden. Naturschauspiel im schlichten Passepartout der Architektur. Rationale Reduktion im Kontrast zur überschäumenden Natur. Zwei Pole, die sich gegenseitig steigern.